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Lisa Götz beweist Nervenstärke

HANDBALL-A-LIGA - FSG-Spielerin sichert im letzten Moment den 25:24-Erfolg in Erfelden

Lisa Götz verwandelte den entscheidenden Strafwurf für Biblis/Gernsheim, als die Spielzeit bereits abgelaufen war.

Alle Augen richteten sich auf Lisa Götz: Als die Handballerin der FSG Biblis/Gernsheim in der Großsporthalle Erfelden an die Siebenmeterlinie schritt, war die Spielzeit bereits abgelaufen, es Stand zwischen der gastgebenden ESG und den Bibliserinnen 24:24-Unentschieden.

Lisa Götz hatte bis dahin noch keinen Strafwurf geworfen, insgesamt nur einmal getroffen, aber sie übernahm die Verantwortung. Und das mit Erfolg: Die erfahrene Spielerin verwandelte eiskalt zum 25:24 (13:11)-Sieg und sorgte für riesigen Jubel bei der FSG und ihrem neuen Trainer Bernd Seiberth.

Gelungener Einstand

Es war die Pflichtspielpremiere für Seiberth, beim 31:19-Kantersieg zum Saisonstart gegen Fürth/Krumbach weilte er noch im Urlaub. „Und jetzt wurden meine Nerven gleich richtig strapaziert“, konnte er nach der Schlusssirene angesichts des Erfolgs schmunzeln. Aber dann ordnete er den Sieg gleich richtig ein: „Das war natürlich schon glücklich.“ Immerhin: Dank des zweiten Siegs hat der A-Liga-Neuling einen gelungenen Start hingelegt und gerade mit solch engen Partien wie jetzt in Erfelden „wächst die Mannschaft richtig zusammen“, ist sich Seiberth sicher.

Die ESG Erfelden hatte wie erwartet einige höherklassig-erfahrene Routiniers im Kader. Allen voran die frühere Zweitliga-Spielerin der HSG Bensheim/Auerbach, Kirsten Winter, die nicht nur fünf Treffer markierte, sondern auch in der Deckung und als Anspielerin glänzte. „Erfelden hatte viel Erfahrung im Kader und da hatten wir Probleme. Wir haben die Routiniers nicht in den Griff bekommen“, musste der FSG-Trainer erkennen.

Gleichzeitig bemängelte er auch, dass sein Team über weite Strecken zu nervös agierte und auch nicht das nötige Tempo an den Tag legte. „Wir wollten viel schneller spielen, konnten das aber nicht umsetzen“, so Seiberth. Von Beginn an entwickelte sich eine enge Partie, in der anfangs die Gastgeberinnen vorlegten und mit 3:1 (5.) und 6:4 (14.) führten.

Danach steigerte sich Biblis/Gernsheim, konterte durch Treffer von Katja Hensler, Lisa Kreimes, Julia Höfle und einem Doppelpack von Liboria Romano zum 9:6 (17.). Aber Erfelden blieb dran, verkürzte zur Pause wieder auf 11:13 und schaffte nach dem Seitenwechsel binnen drei Minuten wieder die eigene 14:13-Führung. Von da an konnte sich keine Mannschaft mehr mit mehr als einem Treffer absetzen. Die Führung wechselte mehrfach, es war eine echte Zitterpartie.

90 Sekunden waren noch zu spielen, als Bernd Seiberth beim Stande von 23:24 seine letzte Auszeit nahm und sein Team noch einmal einstellte. Im folgenden Angriff kassierte eine ESG-Spielerin eine Zeitstrafe und 20 Sekunden später egalisierte Liboria Romano mit ihrem siebten Tor zum 24:24. Aber noch waren 47 Sekunden auf der Uhr – es schien, als hätte Erfelden mit seinen Routiniers den letzten Angriff und den letzten, entscheidenden Wurf. Biblis kämpfte verbissen in der Deckung, wurden tatsächlich noch einmal mit einem letzten Ballgewinn belohnt, der in den finalen Strafwurf durch Lisa Götz und den Riesenjubel bei den Gurkenstädterinnen mündete.

Große Erleichterung

„Wir sind alle sehr glücklich. Das war ein sehr schweres Spiel“, meinte Seiberth nach der Schlusssirene, „Ich bin mir aber auch sicher: Wenn Erfelden immer mit diesem Kader auflaufen wird, dann werden sich hier viele Mannschaften sehr schwer tun.“

FSG-Tore: Liboria Romano (7), Katja Hensler (5/2), Lisa Kreimes (4), Lisa Argentino (3), Julia Höfle (2), Lisa Götz, Zeynep Durmaz (je 2/1)


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