HANDBALL-BEZIRKSOBERLIGA - Abteilungsvorstand spricht mit Spielerinnen und Trainer über die Zukunftsperspektiven / am Sonntag in Fürth
Wohin geht der Weg der FSG Biblis/Gernsheim. Dies wird sich in den nächsten Tagen sowohl auf dem Parkett als auch daneben entscheiden: Die Bezirksoberliga-Handballerinnen starten am Sonntag um 18 Uhr mit dem Auswärtsspiel bei der HSG Fürth/Krumbach in die Rückrunde. Trainer Sascha Köhl sieht diese Partie als richtungsweisend an. Gleichzeitig laufen die Gespräche für die kommende Saison. Zuerst wird von Seiten des Abteilungsvorstands mit den Spielerinnen gesprochen, anschließend wird auch die Trainerpersonalie diskutiert werden.
„Ich gehe davon aus, dass einige Spielerinnen aufhören werden. Zum einen, weil die Zeit immer knapper wird, zum anderen, weil sie sich nicht mehr für eine komplette Saison verpflichten wollen“, erwartet Sascha Köhl einen Aderlass. „Dann wird es darum gehen, wie man mit der zweiten Mannschaft umgeht, ob man beide Teams zusammenlegt und in welcher Liga das dann geschehen soll. Wenn das alles geklärt ist, werde ich mir Gedanken machen, ob das für mich passt“, erklärt der engagierte Coach. Sein Zeitfenster für eine Entscheidung ist klar: „Das muss alles noch in diesem Januar über die Bühne gehen, da ich mir ja auch noch eine neue Mannschaft suchen müsste, wenn es in Biblis nicht mehr passen sollte oder der Verein nicht mehr mit mir weitermachen möchte.“
Der kommende Gegner ist bei den Entscheidungen schon einen Schritt weiter: Die HSG Fürth/Krumbach wird personell unverändert in die nächste Runde starten, aber mit einem neuen Coach. Nach dann drei Jahren wird man sich im Odenwald dann von Trainer Steffen Zahn trennen, aber einen Nachfolger hat die HSG noch nicht gefunden. „Wir sind in Gesprächen, aber fix ist noch nichts“, so Fürths Abteilungsleiterin Katharina Hallstein. Zahn selbst sieht seinen Abgang „nach einer interessanten, schönen Zeit“ als „ganz normal“ an. „Ein dreijähriger Rhythmus ist ja nicht außergewöhnlich. Manche Trainer arbeiten auch mal vier, fünf Jahre bei einem Verein, aber da muss sich dann häufig auch im Kader einiges ändern, damit man nicht immer in eingefahrenen Wegen bleibt“, erklärt der frühere DDR-Zweitliga-Spieler. Zur Erinnerung: Sascha Köhl ist seit 2016 bei der FSG verantwortlich und hätte nach der Rechnung seines Kollegen durchaus noch Luft nach oben.
„Motivation ist extrem hoch“
Wenn die Bibliserinnen am Sonntag in der Fürther Schulsporthalle antreten, dann geht es nicht nur darum, einen direkten Verfolger auf Distanz zu halten, sondern auch sich für eine bittere Heimschlappe zu revanchieren: Im November unterlagen die Gurkenstädterinnen mit 23:33 – zu diesem Zeitpunkt völlig überraschend. Schließlich überzeugte die FSG zuvor, während Fürth kaum einen Fuß auf den Boden brachte. Doch auf Grund zahlreicher vergebener Chancen brachte sich Biblis selbst um einen weiteren Sieg. 17, 18 beste Möglichkeiten ließ die Köhl-Sieben seinerzeit aus.
Entsprechend eindeutig ist auch die Ansage des Trainers vor dem Rückspiel: „Wenn wir unsere freien Möglichkeiten verwandeln, dann gewinnen wir. Wenn wir vorne treffen, können wir hinten keine Konter kassieren, dann läuft das Spiel zu unseren Gunsten“, ist er überzeugt, zumal er auf seine Bestbesetzung zurückgreifen kann. „Die Motivation ist nach dem Hinspiel auf alle Fälle extrem hoch. Wir sind heiß auf diese Partie.“
Als Tabellensechster ist Biblis/Gernsheim durchaus im Soll, die 8:12 Zähler sind nicht ganz das, was sich Köhl erhofft hatte. Ein ausgeglichenes Punktekonto wollte er eigentlich haben, aber da war unter anderem die Partie gegen Fürth, die dies verhinderte. Die Odenwälderinnen haben sich nach dem Sieg gegen die FSG stabilisiert, sich aus dem Tabellenkeller heraus gearbeitet und liegen als Achter nur noch einen Zähler hinter Biblis. „Wir wollen in der vorderen Hälfte, sprich unter den ersten Sechs bleiben. Da wäre ein Sieg in Fürth schon ein großer Schritt“, gibt sich Köhl kämpferisch: „Die Punkte wollen wir auf alle Fälle holen.“