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Köhl fürchtet Aderlass


FSG-Trainer verlängert vor Heimspiel gegen Büttelborn seinen Vertrag / Spielerinnen denken ans Aufhören
Sie sind mal wieder in der Favoritenrolle, die Handballerinnen der FSG Biblis/Gernsheim. Wenn das Bezirksoberliga-Team von Trainer Sascha Köhl am Samstagabend um 18 Uhr in der Gernsheimer Gutenberg-Schule Schlusslicht FSG Büttelborn erwartet, zählt für den Liga-Achten nur ein Sieg, um sich weiter im sicheren Mittelfeld zu etablieren. "Aber einfach wird das nicht", warnt der Trainer.

Dabei betont Köhl, dass Büttelborn "schon über zwei, drei gute Spielerinnen" verfügt und die Mannschaft einem das Leben schwer machen könne. "Büttelborn kann ein ganz unangenehmer Gegner sein. Wenn man nicht aufpasst, kann so ein Spiel auch ganz blöd laufen", so der Bibliser Coach. Verarbeitet ist indes die unglückliche 24:25-Niederlage gegen Langen vom vergangenen Wochenende. "Wir versuchen aus diesem Spiel die positiven Aspekte mitzunehmen, haben aber auch gesehen, dass wir mehr Konstanz an den Tag legen müssen", erklärt Köhl.

Noch keine Neuzugänge

Unterdessen laufen die Planungen auf die kommende Saison bei Biblis/Gernsheim. Drei, vier Spielerinnen werden ihre Karriere wohl beenden. Die Namen will Köhl allerdings erst nächste Woche nennen. Er hofft noch, dass der Aderlass nicht allzu groß wird. Denn Neuzugänge kann Biblis bislang nicht präsentieren, "weder aus der Jugend noch der zweiten Frauenmannschaft, noch von außerhalb", so der Trainer. "Unser Kader wird dennoch schlagkräftig sein", ist sich Köhl sicher.

Was die Schwierigkeiten der Mannschaftszusammenstellung angeht, sieht der Trainer seine FSG nicht alleine: "Viele Vereine müssen sich immer mehr der Herausforderung stellen, mehr sozial als leistungsorientiert zu sein. Diesbezüglich sind auch die ersten Mannschaften auf Bezirksebene immer mehr gefordert", hat Köhl eine schleichende Entwicklung ausgemacht, die im Damenbereich noch größer zu sein scheint, als bei den Männer-Teams. "Es nimmt für viele Spielerinnen einfach zu viel Freizeit in Anspruch, weil die Ligen viel zu groß sind", sieht er durchaus Möglichkeiten, um gegenzusteuern. "Mit 24 Spielen, zwei- bis dreimal Training in der Woche und einer Vorbereitung ab Juni ist es für viele einfach nicht mehr machbar. Die Spielerinnen fühlen sich zu stark eingeschränkt. Die Folge ist, dass der Amateursport weiter an Stellenwert verliert", warnt der 32-jährige B-Lizenzinhaber.

Coach mit Mehrfachbelastung

Der Trainer selbst hat unterdessen sein Engagement bei der FSG verlängert. Parallel dazu will er sein Hobby weiter vorantreiben: Seit zwei Jahren betreibt er die Internetseite handballimnetz.de. Dabei gibt er sein Wissen aus dem Traineralltag an andere Übungsleiter weiter, bereitet Übungen grafisch ansprechend für ein breites Publikum auf. "Das macht Spaß und hat sich nebenher entwickelt", erläutert Köhl, der zudem noch als Bezirksauswahltrainer und Beisitzer im Bezirkssportgericht fungiert.


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