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Verschworene Gemeinschaft

HANDBALL-A-LIGA DAMEN - FSG Biblis/Gernsheim blickt nach dem Titelgewinn optimistisch in die Zukunft

Die FSG-Spielerinnen feiern die direkte Rückkehr in die Bezirksoberliga.

Es war nur eine Frage der Zeit, aber als es dann so weit war, kannte der Jubel keine Grenzen: Die Handballerinnen der FSG Biblis/Gernsheim haben am Samstag mit dem 27:13 (16:5)-Heimsieg gegen die HSG Weiterstadt/Braunshardt/Worfelden III die Meisterschaft perfekt gemacht (wir berichteten). Damit gelang nach dem bitteren Abstieg vor einem Jahr der direkte Wiederaufstieg in die Bezirksoberliga.

Dass die Bibliserinnen die Meisterschaft verdient haben, daran gibt es keine Zweifel: 32:2 Punkte vor dem abschließenden Spiel am Samstag bei der SKG Roßdorf, der beste Angriff (431 Tore) und die beste Tordifferenz (143) sprechen für die Mannschaft von Trainer Bernd Seiberth. Nur ein Konkurrent konnte halbwegs mit den Gurkenstädterinnen Schritt halten und ihnen eine Niederlage beibringen: Der HC VfL Heppenheim, trainiert vom langjährigen FSG-Coach Sascha Köhl.

„Als wir zu Hause mit 14:20 gegen Heppenheim verloren hatten und damit auch im direkten Vergleich nach dem 21:16 aus der Hinrunde hinten lagen, habe ich schon kurzzeitig gegrübelt“, gibt Seiberth zu. Doch seine Mannschaft zeigte sich eine Woche nach der Heppenheim-Niederlage wieder in bestechender Form, gewann mit 29:18 in Büttelborn „und da war mir klar, dass wir uns das nicht mehr nehmen lassen“, erinnert sich der FSG-Trainer an die beiden Spiele aus dem März.

Dass es zum Titel reichen könnte, davon war Seiberth bereits bei seinem Amtsantritt im letzten Sommer ausgegangen: „Ich habe die Liga nicht sonderlich gut gekannt, aber die Vorbereitung war gut und was ich von der Konkurrenz gesehen hatte, ließ mich schon darauf hoffen, dass wir vorne mitmischen würden“, so der 43-jährige Übungsleiter.

Kaderplanung läuft

Allerdings gab es auch herbe Rückschläge zu verkraften: Die erfolgreichste Torschützin der Vorsaison, Elma Drekovic, beendete verletzungsbedingt ihre Karriere, Miriam Weil und Jessica Wüst verließen den Verein und dann zog sich auch noch Katja Hensler im dritten Spiel einen Kreuzbandriss zu, fiel ebenso die komplette Runde aus wie Saskia Laudenbach, die Mutter wurde. „Das waren schon Personalien, die mir zu denken gaben“, so Seiberth.

Aber seine Mannschaft rückte näher zusammen, verinnerlichte schnell das Spielkonzept ihres neuen Trainers und agierte fortan aus einer aggressiven Deckung heraus mit viel Tempo nach vorne. „Die Siege waren dann meist deutlich und mit jedem Erfolg wuchs natürlich auch das Selbstvertrauen“, sah der Coach eine verschworene Gemeinschaft.

Auch vor der Zukunft ist Seiberth nicht bange: „Die Bezirksoberliga kenne ich aus meiner früheren Tätigkeit bei der ESG Crumstadt/Goddelau noch sehr gut. Wenn wir von Verletzungen weitestgehend verschont bleiben, dann sollten wir nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen.“ Nicht mehr dabei sein werden beim Trainingsstart Mitte Juni Zeynep Durmaz und Tina Bonifer, die beide ihre Handballschuhe an den Nagel hängen. „Katja Hensler wird dafür nach ihrer Verletzung wieder zurückkehren und auch Jennifer Köhl will wieder angreifen“, erläutert Seiberth.

Gleichzeitig hält er aber auch die Augen nach Verstärkungen von Außen offen: „Da gibt es schon die ein oder andere Spielerin, die uns gut zu Gesicht stehen würde. Wir hatten auch schon Gäste im Training, aber definitiv ist noch nichts“, so Seiberth, der gerne noch Ergänzungen im Rückraum hätte „und neben Jennifer Köhl vielleicht noch eine weitere Linkshänderin“.

Dass die Bibliserinnen das Zeug dazu haben, auch in der Bezirksoberliga zu bestehen, das haben sie immer wieder in Testspielen bewiesen. Aber bevor es im September in der nächsthöheren Liga um Punkte geht, hat die FSG am Samstag noch das Spiel in Roßdorf vor sich. „Und da wollen die Mädels natürlich auch noch einmal gewinnen“, so Seiberth. „Schließlich soll danach noch einmal das Rundenende ausgiebig gefeiert werden“, schmunzelt er, nachdem er nach dem Spiel am Samstag gegen Weiterstadt erleben durfte, wie gut seine Mannschaft es versteht, Party zu machen.

Nach der einseitigen Partie vor über 100 Zuschauern, in dem die TGB nie in Gefahr geriet und bei einer besseren Chancenverwertung noch deutlich höher hätte gewinnen können, schloss sich erstmal der offizielle Teil an: Der Bezirksvorsitzender Klaus Bernshausen gratulierte und der Bibliser Abteilungsleiter Willi Neumann richtet Worte an die Meistermannschaft. Danach startete der Feiermarathon.


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